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Pfefferminzhydrolat

Pfefferminzhydrolat

Mentha x piperita, Lamiaceae

Es wird das Kraut vor der Blüte verwendet, oder das getrocknete Kraut

Die Pfefferminze wurde bereits 1600 Jahre vor Chr. in altägyptischen Aufzeichnungen als Heilpflanze beschrieben.

Wirkung

  1. Körperlich: Kühlend, erfrischend, abschwellend; leicht antiinfektiös und entzündungswidrig; leicht analgesierend durch Anregung der Kälterezeptoren; verdauungsfördernd; juckreizstillend, entkrampfend
  2. Psychisch: Anregend, konzentrationsfördernd, erfrischend, belebend – entspannend
  3. Energetisch: Klärend auf die Raumluft, motivierend und aktivierend

Zusammensetzung

Im lipophilen Anteil ca.: 47,6% Menthol (Alkohol),  ca. 15% Menthon, 7% 1,8-Cineol, 5, 9% Pulegon, 5,3% Piperiton, 4,5% Isomenthon, 3,3% Aceton, 2,8% Terpinen-4-ol, 2,5% Isomenthol (Susanne Fischer-Rizzi)

Haltbarkeit: ca. 1 Jahr

Anwendung mit Praxisbeispielen

Das Pfefferminzhydrolat lässt sich äußerlich als Spray (für den Körper oder als Raumspray), als Waschung, Teilbad, Kompresse, Wickel, Inhalation und in Gels, Cremes und als Gesichtswasser verwenden. Innerlich kann es in Wasser gemischt und für die Aromaküche zum Verfeinern angewendet werden.

Anwendungsbeschränkung

  1. Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder sollten das Pfefferminzhydrolat nicht innerlich einnehmen (ca. 25% Ketone, die neurotoxisch wirken könnten).
  2. Bei Kindern unter drei Jahren sollte das Hydrolat zusätzlich nicht im Bereich des Gesichtes angewendet werden, wegen der Gefahr eines Glottiskrampfes, der zu Ersticken führen kann!
  3. Manche Homöopathen lehnen Zubereitungen der Pfefferminze neben der homöopathischen Therapie ab, da diese im Verdacht stehen, die Wirkung der Homöopathie zu antidotieren.

Anwendungsmöglichkeiten

1. Kühlende Wirkung

  • Als Körperspray für Unterarme und –schenkel bei Sommerhitze, in den Wechseljahren, zur Erfrischung und zur Aktivierung z.B. morgens (auch gut als Abreibung), bei starkem Schwitzen (hemmt auch die Geruchsbildung)
  • Als kühlende Wadenwickel oder Abreibungen bei Fieber (mit lauwarmem Wasser, nicht eisgekühlt!)
  • Innerlich in Wasser
  • Zu Eiswürfeln gefroren als kühlende Abreibung (z.B. an heißen Sommertagen oder bei Insektenstichen)
  • Insektenstiche, juckende Haut, Herpes Zoster (gut zu gleichen Teilen mit Melissenhydrolat mischen)

2. Abschwellende Wirkung

  • Als Abreibung oder Auflage/Kompresse bei Ödemen, Schwellung und Schwere der Beine (durch langes Sitzen und Stehen, im Sommer, in der Schwangerschaft), auch bei Prellungen und Verletzungen mit Schwellungen

3. Analgesierende Wirkung

  • Kühle Kompresse bei Kopfschmerzen auf die Schläfe und Stirn geben (alternativ pur einreiben)
  • „Kopfschmerzstift“ nach Susanne Fischer-Rizzi: 30 ml Pfefferminzhydrolat + 3-5 gtt des ätherischen Öls von Mentha piperita in einem Roller verschütteln. Diese Mischung kann auf die Stirn, Schläfen und Nacken aufgetragen werden.
  • Kühle Kompresse bei Verstauchungen, Prellungen
  • Abreibung bei Muskelverspannungen

4. Verdauungsfördernde Wirkung

  • 1 Teil Hydrolat + 9 Teile Wasser innerlich eingenommen zur Unterstützung der Verdauung, bei Blähungen und Völlegefühl, auch bei Reisekrankheit mit Übelkeit

5. Antiinfektiöse und entzündungshemmende Wirkung

  • Im Mundwasser wirkt das Pfefferminzhydrolat gut bei Mundgeruch und Zahnfleischentzündungen: auf 1 Glas Wasser 1-2 EL Pfefferminzhydrolat geben
  • Als letzte Spülung nach dem Haarewaschen bei fettigen Haaren und Schuppen, oder zwischendurch als Haarwasser einmassieren
  • Als Gesichtswasser oder Kompresse bei fettiger Haut und Akne
  • Inhalation bei Erkältungserkrankungen mit erschwerter Nasenatmung

6. Anregende Wirkung

  • Belebende Abreibung: 3-4 EL Pfefferminzhydrolat auf 1 L Wasser geben, und ein Armbad durchführen, oder pur als Abreibung
  • Als Raumspray für die geistige Anregung
  • Vitalitätsdrunk nach Maurice Mességué (für die Tour de France): 3 EL Pfefferminzhydrolat + 2 EL Rosmarinhydrolat auf 1 L Wasser oder Apfelschorle geben, und über den Tag verteilt trinken

7. Aromaküche

  • Einige Tropfen des Hydrolats verfeinern Obstsalate, exotische Dips oder auch sommerliche Getränke

 

Literatur:

  • Kleindienst-John, Ingrid: Hydrolate – Sanfte Heilkräfte aus Pflanzenwasser, Freya Verlag, Linz 2012
  • Fischer-Rizzi, Susanne: Das große Buch der Pflanzenwässer, AT Verlag, München 2014
2 Kommentare
  • Hoch Maria

    8. Dezember 2016at20:36 Antworten

    Danke für die super interessanten Infos zum Pfefferminzhydrolat. Auch ein Pflanzenwasser, was in die Hausapotheke gehört.

  • Tanja Kapell

    17. Mai 2017at0:33 Antworten

    Liebe Natalie,

    danke dir für die wertvollen Informationen zum Pfefferminzhydrolat.
    Ich möchte gerne Hydrolate auch vermehrt in der Pflege anwenden und da kommen deine Praxistipps genau recht.

    Liebe Grüße
    Tanja

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